Die PSV Kickboxer konnten die Rückfahrt nach Augsburg am Abend des 1. Juni 2008 zufrieden antreten. Das gesetzte Ziel für die deutsche Meisterschaft im Kickboxen war erreicht. Florian Schneider (18) konnte sich bis ins Viertelfinale vorkämpfen und war damit unter den 8 besten Kickboxern seiner Klasse in Deutschland. Aber beginnen wir 24h vorher…
Am Samstag trafen sich die Trainingskollegen der PSV Augsburg Kickboxabteilung spätnachmittag am Vereinsheim, um die etwa fünfstündige Fahrt ins ca. 500 km entfernte Siegen anzutreten. Im Siegerland wurde die diesjährige deutsche Meisterschaft im Leicht- und Semikontakt Kickboxen der BAKU (Bayerische Amateur Kickbox Union) ausgetragen. Die im April 2008 gegründete PSV- Kickboxabteilung ist seit Mai Mitglied im größten deutschen Kickboxverband.
Nach der kurzweiligen Fahrt zum Turnierort wurde am Abend noch das Wiegen durchgeführt, danach bereitete sich das Team mit Spare-Rips und Ofenkartoffeln auf den anstrengenden Sonntag vor. Florian, vom Team kurz „Flo“ genannt, hatte sich mit dem Gewinn der bayerischen Meisterschaft 2008 im April 2008 für die DM qualifiziert und musste sich jetzt, früher als seine Trainingskollegen, in die Nachtruhe verabschieden.
Am Sonntag wurde es dann in der Giersberghalle ernst. Bereits beim Eintreffen an der Lokation wurde die professionelle Vorbereitung der Meisterschaft sichtbar. Es standen für die Kämpfer vier Kampfflächen zu Verfügung. Auffallend waren auch die beiden übergroßen Videoleinwände zur Ankündigung der nächsten Kämpfe. Die Starterlisten für die etwa 180 Kämpfer hingen bereits zum Start um 10h aus. „Das ist echt beeindruckend“, meinte Michael Keitel (selbst Kämpfer beim PSV, und an diesem Tag als Begleitung und Kameramann dabei). Flo’s Gewichtsklasse, die Kämpfer im Leichtkontakt bis 69 kg, war an diesem Tag mit 17 Kämpfern am stärksten besetzt.
Um 11:15 war es danach so weit. Flo machte sich nach dem Aufwärmen mit seinem Trainer Merano Mettbach und Erich Schneider (Flo’s Dad und gleichzeitig einer der Coaches der PSV- Kickboxabteilung) auf den Weg auf die Kampffläche um seinen ersten Kampf auf einer deutschen Meisterschaft durchzuführen. Die Kampfzeit betrug bei diesem Turnier 3 mal 2 Minuten. Die erste der drei Runden war ausgeglichen. Nach dieser Runde des Abtastens, legte Flo in der zweiten Runde ordentlich los. Der Punktevorsprung wuchs und wuchs. Nach der dritten Runde waren alle mit der 3:0 Punktrichterwertung für den PSV- Kämpfer sehr zufrieden.
Etwa 40 Minuten später wurde Flo’s zweiter Kampf, die Begegnung der letzten 8 Kämpfer seiner Klasse aufgerufen. Nach den ersten Sekunden des Kampfes gegen den Kämpfer aus NRW war dem PSV- Team klar, „es wird diesmal schwierig“. Armin Kühner (ebenfalls Coach und angehender Kampfrichter beim PSV) bemerkte nach dem Kampf: „Der Punktvorsprung des Kämpfers aus NRW war echt erschreckend!„. Nach einigen Worten seines Trainers (Merano Mettbach war 1998 selbst deutscher Vizemeister im LK-Kickboxen) stellte Flo in der zweiten Runde seine Taktik um und konnte durch stetiges Vorwärtsmarschieren den Punktevorsprung seines Gegners deutlich verringern. In der letzten Runde des Kampfes war Flo der aktivere Kämpfer, der sich Punkt für Punkt weiter vorankämpfte. Leider reichte dieses Engagement in der zweiten Hälfte des Fights nicht mehr aus, um den Punktenachteil der ersten Runde auszugleichen. Der PSV- Kämpfer verlor den Fight.
Fazit für das Team nach diesem ersten sportlichen Einsatz auf Bundes-Ebene: Wir haben unser für dieses Jahr gesetztes Ziel erreicht, für die PSV Kämpfer einiges mitnehmen können und arbeiten jetzt am nächsten Ziel: „Ohne den Finalkampf zu bestreiten fahren wir nächstes Jahr nicht nach Hause!“